Preisträger 2021
Ein Preis wird dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt München für die Ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München verliehen. Sie bildet mit 570 Wohnungen die größte zusammenhängende Holzbausiedlung in Deutschland. Die Stadt München nutzte die Chance, die Vergabe von Grundstücken an ökologische und soziale Ziele zu knüpfen. Deshalb würdigt die Jury das Zusammenspiel aller unterschiedlichen Akteure und Faktoren, die diese Mustersiedlung zu dem machen, was heute international auf großes Interesse stößt. Ein bemerkenswerter Prozess, der als Vorbild für weitere Vorhaben in Deutschland dienen soll.
Einen weiteren Preis erhielt der Neubau eines Hotels in Ludwigsburg der Architekten VON M aus Stuttgart. Das Gebäude überzeugt durch seine prägnante Fassadengestaltung und das äußerst nachhaltige Konstruktionsprinzip in Holzmodulbauweise. Die bis in den Innenausbau vorgefertigten containerartigen Raummodule erbrachten eine schnelle Bauzeit und ein sehr wirtschaftliches Konstruktionsprinzip. Im Gegensatz zum äußeren Erscheinungsbild sind die Holzmodule im Inneren des Hotels deutlich spürbar und verleihen den Zimmern eine warme Atmosphäre.
Berlin Metropolitan School: In der Kategorie Bauen im Bestand wurden zwei sehr unterschiedliche Gebäude ausgezeichnet. Den Architekten Sauerbruch Hutton ist es gelungen, einen DDR-Plattenbau von 1987 in Berlin Mitte einer neuen Qualität zuzuführen. Der unveränderte Altbau wurde um ein Gebäude erweitert und um zwei Etagen so aufgestockt, dass das Ensemble neuen Zusammenhalt erfährt. Während des regulären Schulbetriebs montierte man vorfabrizierte Wand- und Deckenteile sowie für eine zweigeschossige Aula eine roh-bausichtige, sehr einprägsame Konstruktion aus BS-Holz-Rahmen. Besonders verblüffend: Die Kupferverkleidung der Dachaufbauten passt farbig erstklassig zu der Riemchen-Fassade des Altbaus.
Auch der Wiederaufbau der Kirche St. Martha in Nürnberg ist einzigartig. Hier gelang Florian Nagler Architekten eine anmutige Synthese aus Stein und Holz, die beide Werkstoffe in handwerklicher Präzision und sensibler Detaillierung miteinander verwebt. Ein feingliedriges Holzflechtwerk aus Weißtanne mit absorbierenden Flächen in Decken- und Wandbereichen verleiht dem Kirchenraum ornamentale Kraft sowie akustische Qualitäten. Im Zusammenspiel zwischen der Rekonstruktion ihrer historischen Außenkontur mit einer zeitgenössischen Neuinterpretation der Innenraumgestaltung entfaltet die Kirche eine subtile Transformation.
Die Jury des Deutschen Holzbaupreises 2021
- Dipl.-Ing. Andreas Krawczyk – NKBAK Architekten, Frankfurt a.M.
- Zimmermeister Peter Aicher – Holzbau Deutschland, Berlin
- Dipl.-Ing. Arch. Sabine Djahanschah – Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück
- MinDirig. Dipl.-Ing. Arch. Lothar Fehn Krestas – Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
- Dipl.-Ing. Ralf Harder – Studiengemeinschaft Holzleimbai e.V., Wuppertal
- Elke Hein – Deutsche Messe AG, Hannover
- Prof. Dipl.-Ing. Anett-Maud Joppien – M. Arch. BDA, Technische Universität Darmstadt, FB Architektur
- Prof. Dr.-Ing. Bohumil Kasal – Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V., Berlin
- Dipl.-Ing. Matthias Krauß – Holzbau Deutschland Leistungspartner
- Christina Reimann, B. Eng. – Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundeverband e.V.., Berlin
- Dipl.-Ing. Arch. Christoph Schild – BDB Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. Berlin
- Dipl.-Ing. Arnim Seidel – Informationsdienst Holz, Düsseldorf
- Dipl.-Ing. Arch. Joachim Seinecke – Deutscher Holzfertigbau-Verband e.V., Ostfildern
- Dipl.-Ing. Arch. Thomas Steimle – Steimle Architekten BDA, Stuttgart
- Stephan Westermann, BauNetz Media GmbH, Berlin
- Dipl.-Betriebswirt (FH) Philipp Zumsteg – Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V. , Berlin